Deutsch-Schulaufgabe vom 16.5.2007



Jeder kennt das (doch): Die Familie fährt in den Urlaub, um entspannt zu sein. Doch statt Erholung gibt es nur Stress, weil die Eltern immer stören, oder den Kindern Pflichten aufdrücken wollen. Darum haben wir in unserer Klasse darüber diskutiert, ob die Jugendlichen mit den Eltern oder mit Gleichaltrigen in den Urlaub fahren sollten.

Ich bin der Meinung, die Jugendlichen sollten mit ihren Freunden, also Gleichaltrigen, in den Urlaub fahren dürfen (und ich habe gute Gründe dafür).

Zunächst muss man sagen, dass ein Urlaub ohne Eltern für Jugendliche viel spaßiger ist. Sie genießen viel mehr Freiheit und sind durch weniger Pflichten viel besser gelaunt. So sieht man, dass das Verhältnis zu Gleichaltrigen sogar bei der Aufgabenverteilung viel besser ist als zu den Eltern. Das liegt daran, dass man Gleichaltrige und Freunde nicht wie Eltern als Vorgesetzte betrachtet, sondern völlig gleich gestellt. Dadurch sieht man seine Pflichten weniger als Aufgaben, sondern mehr als Hilfestellung. Außerdem gibt es anzumerken, dass durch mehr Entspannung und weniger Stress der Jugendliche nach dem Urlaub viel motivierter ist. Er geht mit einer viel besseren Einstellung in die Schule und ist zumindest in der Zeit kurz nach dem Urlaub zielstrebiger. So haben Studien bewiesen, dass ein gut erholter Mensch viel mehr vom Gelernten im Gehirn speichert als ein müder bzw. gestresster Mensch.

Ein weiterer, noch wichtigerer Aspekt ist, dass durch einen Urlaub ohne Eltern und mit Gleichaltrigen das Verantwortungsbewusstsein und die Selbstständigkeit gestärkt werden. Die Jugendlichen lernen, die Verantwortung zu übernehmen. Dadurch können sie sich beispielsweise in die Lage der Eltern versetzen und deren Verhaltensweisen und Reaktionen verstehen. Hinzuzufügen ist, dass der Jugendliche im Urlaub ohne die Eltern sozusagen für die Zukunft „üben“ kann. Das heißt, er kann in dem Urlaub gemachte Fehler im zukünftigen Erwachsenendasein vermeiden. So zeigt sich, dass Erwachsene, die früher selbst einmal die Gelegenheit hatten, ihre Selbstständigkeit unter Beweis zu stellen, einen besseren Start in das Leben ohne Eltern hatten als Andere.

Doch der wichtigste Punkt, warum (die) Jugendlichen nur mit Gleichaltrigen in den Urlaub fahren sollten, ist, dass die Eltern sehr entlastet werden. Denn meistens ist es so, dass im Urlaub die Eltern keine Erholung haben, da sie sich um ihre Kinder kümmern müssen. Wären die Kinder aber nicht mit den Eltern im Urlaub, könnten sich auch diese entspannen und den Stress abbauen. Dadurch würde, ähnlich wie bei den Jugendlichen, die Motivation nach dem Urlaub höher sein und die Leistungen würden sich verbessern.

Außerdem haben die Eltern mehr Zeit für sich und können ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche ausleben. Zum Beispiel könnten sie einen eigenen Urlaub zu zweit machen.

Es bleibt zu hoffen, dass zumindest ein Kompromiss gefunden wird. So könnten die Eltern zum Beispiel in einem Ort in der Nähe des Kindes selbst Urlaub machen und wären dadurch immer gut erreichbar. Zuletzt bleibt (nur) noch zu sagen, dass ein Urlaub unter Gleichaltrigen sehr im Interesse der Jugend, aber bestimmt auch mancher Eltern ist.



Deutsch-Schulaufgabe vom 13.11.08



Lineare Erörterung

Die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen steigt. Das sieht man unter anderem an dem Beispiel der beiden Jugendlichen, die vor einigen Monaten einen älteren Mann in einer U-Bahn-Station geschlagen und getreten haben. Zwar steigt nicht, wie oft geglaubt, die Anzahl der Gewalttaten von Jugendlichen, aber das Ausmaß und die Grausamkeit der Taten selbst, sind stark angestiegen. Im Folgendem werden nun Maßnahmen und Vorschläge aufgezeigt, die helfen könnten, das Problem zu lösen.

Es gibt einige Möglichkeiten, gegen die Gewalt anzukämpfen. Ein Aspekt dabei ist die schulische Förderung. Oft hört man von Schülern, sie seien mit ihren Lehrern unzufrieden. Um dieses Problem vorzubeugen, könnten die Lehrkräfte und ihre Lehrmethoden öfter getestet und auch von den Schülern bewertet werden. Dadurch könnte der Frust der Jugendlichen wegen unfairer Behandlung gemindert werden. So würde zum Beispiel ein inkompetenter Lehrer, der auch von mehreren Schülern schlecht bewertet wurde, besser und schneller auf seine Fehler hingewiesen werden und würde auch versuchen, seinen Unterricht zu verbessern, damit seine Bewertung nicht wieder so schlecht ausfällt.

Natürlich muss nicht unbedingt der Lehrer an schlechten Leistungen der Schüler schuld sein. Wenn ein Jugendlicher Schwierigkeiten oder Probleme mit Schulstoff hat, sollte es immer einen Nachhilfelehrer in der Schule geben, an den man sich wenden kann. Denn oftmals fehlt den Schülern die Initiative und die Eltern haben keine Zeit, nach einem Nachhilfelehrer zu suchen. Würde es aber schon einen in der Schule geben, wäre zum einen das Anmelden einfacher und die Umstellung des Schülers wäre nicht so groß. Beispielsweise könnte sich ein Schüler, der in einen Schulfach schlecht ist, einfach bei dem Lehrer des jeweiligen Faches nach einem Nachhilfelehrer fragen, ohne lange suchen zu müssen. Und wenn die Nachhilfe etwas bringt, sinkt durch die Verbesserung der Noten auch der Frust des Jugendlichen. Auch das Anbieten von mehreren und neuen Wahlkursen könnte helfen. Dadurch hätte der Jugendliche immer etwas, worauf er sich sogar in der Schule freuen könnte und würde auch vom Stress abgelenkt werden. Der Gedanke an Gewalt würde dem Jugendlichen nicht mehr durch den Kopf gehen. Da der Kunstunterricht in der Schule oftmals sowieso schon durch wenige Stunden begrenzt ist, könnte dies bespielsweise durch einen wählbaren Zeichenkurs an der Schule geändert werden. Die Jugendlichen, die daran beteiligt sind, werden nicht nur abgelenkt, sondern durch mehr Übung auch gefördert, was sowohl Gewaltbereitschaft senkt als auch Selbstvertrauen stärkt.

Aber auch das Starten von außerschulischen Projekten kann zur Hemmung der Gewaltbereitschaft beitragen. Die Gründung von neuen Jugendgruppen und das Werben von bereits bestehenden könnte zum Beispiel helfen. In diesen Jugendgruppen können sich die Jugendlichen mit Gleichaltrigen unterhalten und Freunde finden. Durch die Aufsicht eines Erwachsenen wird auch einer Eskalation oder Ausgrenzung vorgebeugt. Die Jugendlichen haben dort auch durch Spiele immer etwas zu tun und kommen nicht auf dumme Gedanken. So kann zum Beispiel ein Jugendlicher mit Problemen, der einer solchen Gruppe beitritt, Gleichaltrige finden, die sein Schicksal teilen und ihn verstehen. Dieser fühlt sich nun nicht mehr alleingelassen und baut keine Aggresivität auf. Wenn ein Jugendlicher kein Interesse an einer Jugendgruppe hat und sich selbstständiger fühlen möchte, kann er auch freiwillige Teilzeitarbeit machen. So kann er seine Interessen ausleben oder neue Interessen entdecken. Das hilft später auch schneller einen Beruf zu finden und bei der Bewerbung durch Erfahrung besser abzuschneiden. Ein Jugendlicher, der sich schon immer für Holzverarbeitung interessiert hat, könnte so zum Beispiel teilzeitarbeiten in einer Schreinerei. Durch die Arbeit würde er, wenn sie ihm Spaß macht, vom Alltag abgelenkt werden und würde Erfahrung sammeln, die ihm im weiteren Verlauf des Lebens helfen könnte.

Eine weitere Maßnahme wäre die Einführung eines Projekts gegen Mobbing. Die Jugendlichen sollten lernen, dass Ausgrenzung anderer nur zu noch mehr Hass und Unzufriedenheit führt. Viele Jugendliche kennen die Folgen von ständigen Mobbing gar nicht. Durch solch ein Projekt könnte man ihnen zeigen, was in der ausgegrenzten Person vor sich geht und die verheerenden Resultate beschreiben. Dadurch würden sich viele Jugendliche zweimal überlegen, ob sie jemanden „fertig machen“ wollen.

Einer der wichtigsten Aspekte ist die Förderung der Erziehung. Damit diese auch richtig gemacht wird, sollten „Erziehungskurse“ angeboten werden, in denen Eltern Tipps bekommen können. Dadurch könnte eine Fehlerziehung verhindert werden. Beispielsweise könnten die Erwachsenen lernen, wie sie ihr Kind beruhigen oder bestrafen sollten. Daraus folgt eine bessere Behandlung der Kinder und weniger Aggresivität.

Doch wenn auch die richtige Erziehung nicht hilft, muss es eine andere Möglichkeit geben, den Jugendlichen die Gewaltbereitschaft „auszutreiben“.Benimmunterricht könnte dabei helfen. Doch in diesem Unterricht sollte den Jugendlichen nicht nur beigebracht werden, wie man sich höflich benimmt, sondern auch wie man sich in Streitsituationen verhalten sollte. Dadurch würden Jugendliche bespielsweise lernen, wie sie Konfrontationen gewaltlos lösen können und dadurch leichter aus Problemen herauskommen können. Die Jugendlichen würden nicht mehr an Gewalt denken, da sie die Probleme ja viel klüger lösen könnten. Kommt es dann doch einmal zu einer Gewalttat, können neue Bestrafungsmethoden der Polizei helfen. Denn durch Geldstrafen und Ähnliches wird oft nur noch mehr Hass produziert. Man könnte zum Beispiel einen Jugendlichen bestrafen, indem man ihn auf einem Gebiet arbeiten lässt, das seinen Interessen vertritt. Beim nächsten Vergehen würde ihm diese Arbeit wieder weggenommen werden. Wenn dem Jugendlichen die Arbeit Spaß macht, wird er versuchen, keine Straftaten zu begehen, damit er weiterarbeiten bzw. seine Tätigkeit im jeweiligen Gebiet fortsetzen kann.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sehr viele, auch kostengünstige Maßnahmen gibt, um das Gewaltproblem zu lösen. Hierbei muss vor allem der Staat mithelfen, da einige Projekte im Kleinen keine große Auswirkung haben würden. Um die Gewaltbereitschaft senken, muss schnellstmöglich reagiert werden, ansonsten könnte es schon zu spät sein.